Die Cupsaison von GH-MOTO startete heuer wie jedes Jahr am Pannoniaring. Und ohne etwas vorwegzunehmen, wenn die Saison heuer so weitergeht, wie sie begann, dann können wir uns auf einiges gefasst machen. So waren die Bikes perfekt vorbereitet und glänzten bei herrlichem Wetter in der Sonne. Der Blick auf die StUp App bzw. auf den Zeitenmonitor zeigte schon bald, dass die Bikes nicht nur schön glänzen, sondern auch super schnell fahren können. Auch Heli Scherz, seines Zeichen FIM Rennleiter und gefühlt schon eine halbe Ewigkeit für unsere Sicherheit im Amt, ist wieder die ganze Saison bei GH-MOTO dabei. Aus eigener Erfahrung weiß ich, er hat schon einigen übermotivierten Youngsters die Ohren langgezogen. Seinen Augen entgeht nichts, das dürfte sich im Fahrerlager schon rumgesprochen haben, daher gab es nichts zu beanstanden.
Das erste Highlight der Saison 25 war Samstagabend das Langstreckenrennen, das fliegend gestartet wird. Nach zwei Stunden ging der 3. Platz in der Klasse SBK an Tirol Racing, 30 Sekunden hinter Aprilia Oldies auf Platz 2.
Platz eins belegte BikePerformance Rookies mit einer Runde Vorsprung.
In der Klasse SSP ging der 3. Platz an Motor-Bike Poysdorf, Platz zwei mit 46 Sekunden Vorsprung an WRM Racing. Den Sieg konnte sich NOGRILLER Racing holen, mit einem Vorsprung von 5 Sekunden!
Wenn es einen „man of the weekend“ gibt, dann ist das dieses Wochenende ganz sicher Michael Huber, leider wurde sein Einsatz nicht belohnt. Wie viele Racer nutzte er Donnerstag und Freitag 1000PS zum Trainieren, am Freitag dann ein Problem mit einem Ventil. Daher wurde schon am selben Tag am offenen Motor operiert, der Schaden konnte behoben werden. Und Samstag setze er schon eine erste Duftmarke und fuhr Bestzeit im Langstreckenrennen. Doch das Unheil nahm am Sonntag seinen Lauf. Das Qualifying zeigte schon, wohin die Reise gehen sollte, auf Pole Martin Ulrich, auf P2 Patrick Hobelsberger und die erste Reihe komplettierte Michael Huber.
In der zweiten Reihe warteten Markus Ober, Michael Matheis und Memet Yarar nur auf einen Fehler der ersten Drei, um doch noch einen Platz am Stockerl zu ergattern. Huber konnte sich durchsetzen und kam aus der ersten Runde als Führender zurück. Doch in der zweiten Runde überschlugen sich nicht nur die Ereignisse. Hobelsberger konnte die Führung zurückerobern, Ulrich versuchte sich bei Huber zur Kurve 5 vorbeizubremsen, wurde weit und Huber konnte kontern. Ulrich verlor mehrere Plätze und Huber spektakulär das Vorderrad im schnellen Rechtsknick vor der Hauskurve.
Leider überschlug sich die Aprilia samt dem Fahrer: Humi ok, Bike ko. Danach gab er zu Protokoll:“ Am Anfang bin ich am Asphalt schön dahingerutscht und habe mir gedacht: super da passiert nix und dann bin ich ins Kiesbett, und wieder Waschmaschine…“. Hobelsberger konnte sich danach ohne Gegenwehr absetzen, fuhr aber nach ein paar Runden an die Box, da er mit Lizenz sowieso nicht in die Wertung kommen würde. Ulrich konnte wieder die Führung übernehmen und gewann das erste Rennen der Saison. Dahinter war lange nicht klar, wer noch einen Podestplatz erobert. Die komplette zweite Startreihe hatte eine Chance, sie lagen eng beieinander. Nachdem sich Matheis in der fünften Runde selbst aus dem Rennen genommen hatte, kämpften Ober und Yarar um die restlichen Podestplätze.
Ober konnte sich durchsetzen und wurde zweiter, Yarar fuhr von Startplatz sechs auf Platz 3. Platz 4 ging an Martin Blechschmidt und Platz 5 an Andreas Neumair.
In der SSP-Klasse wurde schnell klar, dass Kastenhuber Alex nach seinem Landshaag-Sieg mit Streckenrekord noch nicht genug hat, er holte sich gleich mal die Pole Position. Auf Startplatz zwei Andreas Wohlmuth und Startplatz drei Dominik Rehak. In Reihe zwei starteten auf Platz 4 Michael Weber, Platz 5 Patrik Sedlak und auf Platz 6 Stefan Herr mit einer MOTO2 mit dem Triumph 3 Zylinder.
Auch in dieser Klasse ging es gleich richtig zur Sache: Kastenhuber verteidigte seine Pole und konnte die Führung verteidigen. Rehak war sich vor dem Rennen schon bewusst, dass der Sonntag nicht einfach werden würde. Aber wer ihn kennt, weiß, dass Aufgeben keine Option ist. So versuchte er das Tempo mitzugehen, was ihm die ersten Runden auch gelang. Beide konnten sich etwas vom Rest absetzen, dahinter entbrannte aber von Anfang an ein sehenswerter Kampf um Platz drei. Wohlmuth, Weber und Sedlak kämpften, jeder wollte noch aufs Podest. Vorne konnte sich Kastenhuber absetzen, Rehak musste abreißen lassen und wurde sichtbar langsamer. Unter vorgehaltener Hand munkelt man, dass Rehak auf seiner R6 mit seiner Kondition kämpfte.
Das Dreierpulk dahinter merkte gegen Ende, dass Rehak nur noch versucht zu überleben und sie ihm immer näher kamen. Er konnte den zweiten Platz mit 8 Sekunden Rückstand auf Kastenhuber retten. Kastenhuber gewann und machte klar, dass er in dieser Saison keine Gefangenen macht. Wir können gespannt sein, was uns der erst 20-jährige heuer noch zeigen wird. Platz 3 ging mit 0,1 Sekunden Vorsprung an Weber. Für Wohlmuth blieb Platz 4 und Sedlak wurde 5ter.
In der Saison 2025 gibt’s eine Neuerung im Aprilia V4 Cup. Ziel war es, dass nicht nur erfahrene Racing-Pros die Pokale sammeln, sondern auch die Gentelman-Racer und Racing-Rookies mit ihren Aprilias für ihre Mühen belohnt werden. Die Wertung im Aprilia Cup erfolgt wie international üblich, die Punkte gibt es für die ersten fünfzehn. Aber Pokale gibt es für die ersten drei, das ist die Aprilia Superbike Pro. Dann gibt es Pokale für die ersten sieben in der Aprilia Superbike, hier kommt die 107% Regel zur Anwendung, bezogen auf die beste Rundenzeit im Rennen. Das heißt, alle die über 107% sind fallen in die Aprilia Superbike und bekommen somit auch Pokale.
Genug der Regelkunde, wir kommen zum Rennen. Die Pole sicherte sich Sascha Siebel, auf P2 Thomas Weinhara und P3 Mario Lebrecht. In der zweiten Reihe standen auf P4 Michael Limmer, P5 Dietmar Kempf und P6 Richmann. Auch im Rennen änderten sich die Positionen nicht, Siebel gewann das Rennen vor Weinhara und Lebrecht auf Platz 3. Limmer konnte seinen vierten Platz ebenfalls verteidigen. Dahinter kam Georg Schmickl von Startplatz 9 nach einer fulminanten Aufholjagd auf P5. In der Aprilia Superbike gewann Michael Kirsch vor Daniel Schor und Peter Trotzmüller. Die weiteren Pokale gingen an Reinhard Hochleitner P4, Alexander Diermaier P5, Patrick Brandt P6 und Christian Domes P7
Sicherheit war schon immer eine Kernkompetenz von GH MOTO, daher wurden die Serien FRC, PRC und SRC ins Leben gerufen. Die Cups richten sich an die Fahrer, die gerne Rennen fahren aber nicht zu harte Zweikämpfe und stehende Starts brauchen. Es wird fliegend hinter einem Safety Bike gestartet, das das Feld sicher in die erste Runde führt. In den Cups Pace-Rider und Smart-Rider gibt es eine Mindestzeit im Qualifying und Rennen, die nicht unterschritten werden dürfen.
Im FRC gewann Vogl Andreas von der Pole Position, Kurt Schiefermair verteidigt seinen zweiten Startplatz. Platz drei belegte Thomas Ebner, der von Platz 4 startete und verdrängte Adrian Rohmann auf P4. Den fünften Platz belegte Jean-Philipe Barraih.
In der Klasse PRC-SBK gewann Manuel Winkler mit seiner Fireblade vor Michael Schmutz und Andreas Spitzenstätter, beide auf BMW. Die weiteren Plätze belegten Manuel Schmitzberger P4, Martin Wöhrenschimmel P5 und Felix Spielauer auf P6
Der Sieg im PRC SSP ging an Reinhard Weber, zweiter wurde Patrik Sorger, als Dritter auf Podest stieg Wolfgang Reitzer, Olaf Hohl P4, Christian Lang P5 und Thomas Urthaler P6
Das letzte Rennen am Sonntagnachmittag war der Smart Rider Cup. Bei den Superbikes gewann Tobias Hirschhorn vor Erhard Denk und Pumberger Hans. Fichtinger Michael verfehlte auf P4 das Podest knapp, dahinter Strillinger Hans Jörg auf P5 und Simon Platzer auf P6.
In der Klasse SRC Supersport gewann Markus Fassl vor Petra Fidler und Florian Floner. P4 ging an Jürgen Schmuck, P5 an Stephan Rogge und den sechsten Platz belegte Christian Bretterecker.
So ging das erste GH-Renn-Wochenende viel zu schnell zu Ende, was bleibt ist zu wissen, dass es am 29. und 30. Mai ein Wiedersehen am Slovakiaring gibt.
Bis dahin bleiben die super familiäre Stimmung im Fahrerlager und die spannenden, teils sehr knappen aber immer fairen Rennen in Erinnerung.
Rechts ist das Gas, bis zum SLO, euer Chris H.